Ein weiteres herstellerunabhängiges Protokoll war das von der USITT standardisierte
AMX192. AMX192 nutze zur separaten Synchroniastion zwei weitere Adern und verwendete
folgerichtig einen 4 poligen XLR-Steckverbinder. Wie bereits am Namen ersichtlich
ist konnten 192 Kreise übertragen werden. ADB hatte mit Ihrem S20 Protokoll den Mittelweg
von drei benötigten Adern gewählt und hat 480 Werte übertragen. Eine Ader je für
Ground, der gemultiplexten Analogspannung und den Clock. Um eine Verwechslung zu
vermeiden wurden 5polige DIN-Steckverbinder verwendet.
Beim Zeitmultiplexverfahren werden mehrere Signale zeitlich gestaffelt übertragen.
Beispiel für ein typisches Zeitmultiplexprotokoll. Bei 192 Kreisen beträgt die schnellste
Zykluszeit somit 15 Millisekunden, bevor der nächste Datensatz gesendet werden kann,
bzw. der Dimmer den nächsten Ansteuerwert erhält.
Gleichzeitig ist der Vorteil der kontinuierlichen Werteänderung bei Analogsignalen
auch ein Nachteil, denn das Signal ist sehr anfällig für Störsignale. Eine Überlagerung
des Nutzsignals mit einer induzierten Störspannung wirkt sich unmittelbar aus. Es
muss nicht wie bei der Digitaltechnik erst ein Energie bzw. ein Potentiallevel überschritten
werden wie bei der Digitaltechnik um aus einer 0 eine 1 zu machen bzw. umgekehrt.
Multiplex
Durch die gestiegene Anzahl der zu steuernden Dimmerkreise häuften sich die Probleme
bei der diskreten Verdrahtung mit dem großen Verdrahtungsaufwand, den Spannungsverlusten
und der nicht vorhandenen Fehlererkennung. Eine Analogspannung bedeutet aber nicht
zwangsweise, dass das man für jeden einzelnen Steuerkreis eine eigne Leitung legen
muss. Man kann die Analogsignale auch Zeitversetzt hintereinander über ein einzelnes
Adernparr übertragen. Man spricht hierbei von Multiplex. Auf der Empfängerseite ist
es natürlich notwendig die einzelnen hintereinander eintreffenden Analogsignale wieder
auf die verschiedenen Kanäle wieder zu verteilen. Mann spricht dabei von De-multiplexen
das vor ca. 25 Jahren in der Lichttechnik Einzug gehalten hat. Nun konnten mit meist
nur vier Adern mehrere hundert Analogwerte hintereinander zu den Dimmern versendet
werden. Um den einzelnen Analogen Steuersignale des Lichtstellpultes den zugehörigen
Dimmern zuzuordnen, ist noch eine Synchronisation notwendig. Dabei werden auf einem
weiteren Adernparr Impulse übertragen um dem Empfänger mitzuteilen, wenn der nächste
Analogwert für den nächsten Dimmerkreis übertragen wird. Das in unseren Raum wohl
am längsten eingesetzte analoge Zeitmultiplex-Protokoll war D54 das von der Firma
Strand unterstützt wurde. Mit D54 konnten die Spannungswerte für 384 Kreise übermittelt
werden. Dazu wurden nur zwei Leitungen und die Schirmung benötigt, da zur Synchronisation
eine überlagerte Negativspannung auf der Datenleitung diente. Als Steckverbinder
wurde in der Regel der 3polige XLR-Steckverbinder verwendet und die maximale Kabellänge
wurde mit 350m bei 0,34mm² Kabelquerschnitt angegeben.
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