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Wissenstransfer Veranstaltungstechnik
Verblüffend dabei ist das bis ca. 55% beinahe ausschließlich die Sättigung geregelt
wird und zwischen 55% und 90 % der Farbton verändert wird. So kann man bei voller
Sättigung bei einer Farbmischung noch erhebliches Finetuning betreiben werden. Auch
ist durch den variablen Farbton ein größerer Farbraum abgedeckt und damit Farben
zu erreichen, die den VL5 in seiner Farbwiedergabe so einzigartig macht.
Blaue Linie konventioneller Filter,
Magenta Linie des Dichro Tune System
Bandpass
Und
Notchfilter
Lightdesigner wollen noch mehr
Ein Lightdesigner möchte alle Nuancen des Regenbogens in gesättigter Farbe sehen,
aber auch die komplexen Farben, die nur durch Farbmischungen entstehen wie Purpur
bzw. die untere Linie des CIE Farbdreieckes, die eben nicht aus den Spektralfarben
besteht. Weiterhin möchte ein Designer auch die verschiedensten Pastelltöne einem
Movinglight abverlangen und gleichzeitig sollte es auch möglich sein die Farben der
bekannten Farbfolien zu reproduzieren. Natürlich sollte das Farbmischsystem auch
einfach handzuhaben sein, am besten, wenn man einfach am Randes vom CIE Farbdreick
entlangfährt und von dort aus linear bis zum Weisspunkt hin, die Farbsättigung aufheben
könnte. So wie im ersten Teil schon von BHS (Brightness, Hue und Saturation) besprochen
wurde, ist die Festlegung der Farbe und anschließende Sättigungseinstellung wesentlich
einfacher für den Menschen nachzuvollziehen, als eine komplexe Wechselwirkung der
multiplikativen Farbmischung dreier Farben. Außerdem ist der Farbraum bei der Mischung
dreier konstanter Farbfilter stark eingeschränkt, da nur die Farben gebildet werden
können, die innerhalb der Fläche der drei fixen Farben gebildet wird.
Um die Hufförmigen Spektralfarben des Farbdreieckes linear nacheinander abzubilden,
wäre es wünschenswert eine dichroitischen Filterfläche zu haben, die entlang der
X-Achse kontinuierlich sich im Spektrum verschiebt. Dieser Filter würde entlang eines
sehr enger Lichtstrahls der Scheinwerferoptik verschoben werden und würde somit jede
Spektralfarbe darstellen. Dieser Filter stellt, in dem begrenzten Licht durchfluteten
Bereich für die gewünschte spektrale Frequenz, ein Bandpass dar.
Auf einer 168 mm x 50 mm Borosilikatglas-Trägerfläche werden einzelne Bandpässe hoher
Güte realiesiert. Dabei wurde die Bandbreite mit 5% der mittleren Frequenz gewählt
um eine gute Sättigung sicherzustellen. Zu den Randbereichen ergibt dies ein Verhältnis
von 1,5:1 innerhalb 430nm und 650 nm und bildet somit die Grundlage von einem sehr
dunklen Blau bis hin zu einem tiefen echten Rot. Dazu werden ca. 130 Schichten aufgetragen
wobei jede Schicht ca. 14 Stunden zum Auftragen benötigt.
Die Herstellung des Notchfilters ist bei weitem nicht so aufwendig wie bei den Bandpassfiltern.
Für die Herstellung des Notchfilters sind nur ca. 30 Schichten notwendig. Der Farbverlauf
des Notchfilter erstreckt sich vom Cyan bis hin zu Gelb. Jetzt weist der Notchfilter
zum Teil die gleichen Farben auf wie der Bandpassfilter. Aber diese Farben wie z.B.
Gelb sind durch Mischung entstanden. Da Gelb als Spektralfarbe nur sehr schmalbandig
ist, erzielt man mit dem gemischten Gelb des Notchfilters das aus Grün und Rot besteht
für die meisten Anwendungen eine höhere Performance.
1*
Wie unschwer am Foto des Bandpassfilters zu erkennen ist, verläuft nicht nur die
Farbe entlang der X-Achse, es ist auch ein Helligkeitsverlauf entlang der Y-Achse
zu erkennen. Dieser Verlauf wird benötigt um von einer gefunden Farbe auf der X-Achse
nun jeden gewünschten Pastellfarbton bis hin zum Weisspunkt, darzustellen zu können.
Dabei wird nur ein Parameter verändert, nämlich der der Bewegung des Filters in der
Y-Richtung. So kann der Operator mit einem Encoder die Farbe wählen und mit dem zweiten
Channel die Sättigung festlegen.
Die Pastelltöne werden erzeugt indem Weißlicht anteilig ungefiltert passieren kann.
Um dies auf dem gleichen Filter zu erreichen müssen nach unten hin verlaufsförmig
die Intefferenzschichten wieder entfernt werden. Dazu bedient man sich einen Gas-
UV-Laser der die Schichten wieder zerstört ohne das Trägerglas anzugreifen. Eine
Ätztechnik scheidet aus, da das Trägermaterial wie auch die aufgebrachten Layer aus
SiOx bestehen.
Die weggebrannten Flächen klein genug sein, damit die Projektoroptik die Übergänge
nicht abzeichnen kann. Da aber der Strahl des verwendeten Laser zu groß ist, wird
eine Maske über den Filter angefracht. Diese Maske ist mit keinen 40µm großen Löchern
versehen deren Anzahl nach unten hin (Y-Richtung) bis zur völligen Durchlässigkeit
zunimmt. So entsteht zusätzlich vom Ausgangsmaterial eines Farbverlaufes in der X-Richtung
ein Sättigungsverlauf in der Y-Richtung.
Die Überblendungen von einer Farbe zur anderen werden mit diesem System als organisch
empfunden. Aber im direkten Vergleich zu Farbfolien waren die Farben zu rein. Sie
trafen zunächst nicht den richtigen Ton. Dies ist verständlich, denn betrachtet man
sich die Transmissionskurven von herkömmlichen Farbfolien gegenüber dichroitischen
Filter, so erkennt man die steilen Flanken der Dichroiten aber die Folien weisen
meist noch Transmissionen auf anderen Spektren auf. Deshalb wurde das ursprüngliche
Design aufgegeben und beide, der Bandpass und der Kerbfilter in den Strahlengang
gefahren. Wichtig dabei ist, das sie Farben nicht mit 100% Sättigung gefahren werden.
Zur Überraschung aller wurde somit möglich fast alle Farbfolien mit diesem System
nachzubilden.
Vollständiger weise muß hier noch erwähnt werden, das der Lichtstrahl der die Filter
durchflutet möglichst klein sein muß, damit nicht benachbarte Frequenzen mit gemischt
werden. Deshalb ist die Optik besonders aufgebaut. Nach den Farbfiltern wird das
Licht mit einem "dekonzentrator" wieder verbreitert und steht so im benötigten Durchmesser
der Optischen Linseneinheit zur Verfügung.
Quellenverzeichnis: 1* James M. Bornhorst, VLPS Lighting Services, Inc.
Besondere Farbmischsysteme von Vari*Lite
Variation des Brechungsindex
Beim Dichro-Tune-System des VL5 (VL5 ist die Bezeichnung der Vermietgeräte, während
die zu erstehenden Versionen mit VL2416 bezeichnet werden) sind Dichroitische Filter
rotationssymetrisch wie Turbinenschaufeln in die optische Achse positioniert.Die
Filter können nun um Ihre Achse rotiert werden, wie die Anstellung eines Flügels
an einer Luftschraube. Damit schiebt sich der Filter in den
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Strahlengang und verschiebt gleichzeitig den Auftreffwinkel des Lichtes innerhalb
der optischen Achse. Da Dichroiten die Eigenschaft haben je nach Auftreffwinkel des
Lichtes unterschiedliche Wellenlängen im Lichtlot zu transferieren
werden hier zwei Parameter gleichzeitig geändert. Einmal die Sättigung und einmal
der Farbton.
Um die Nichtspektralen Farben darzustellen ist eine Farbmischung einer 430 nm Farbe
und einer 650 nm Farbe nötig. Zu deutsch um PurPur darzustellen benötigt man Blau
und Rot. Dafür würde man einen Kerbfilter (Notch-Filter) einsetzen. Ein Notch-Filter
arbeitet reziprok zum Bandpass. Er filtert eine Frequenzbreite aus dem Licht heraus,
so das grob gesagt, nur noch die Randbereiche des Spekrtums sprich Blau und rot,
übrig bleibt. In der addition erhält man die nicht spektrale Farbe- Purpur.
Es gilt also eine Farbmischeinheit zu bauen, die mit Hilfe zweier Filter (Bandpass-
und Notch-Filter) die abwechselnd entlang dem Strahlengang des Scheinwerfers verschoben
werden, jede Farbe spektral oder komplex, reproduzieren kann.
Zusammenspiel