Scheinwerfer in Aktion
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Die drei Zapfentypen der jeweiligen Grundfarbe sind zusammen in der Lage Wellenlängenunterschiede von 1-2 nm auseinander zu halten (die absolute Farbunter-schiedsschwelle). Unser Gehirn dagegen ist in der Lage rund 55 000 verschiedene Farbtöne voneinander zu unterscheiden. Aber auch hier interpretiert unser Gehirn die Farben gemäß Erinnerungsmuster. Ein weißes Blatt wird als weiß interpretiert, obwohl es einmal mit dem "gelblicheren" Glühlampenlicht bestrahlt wird oder mit dem "bläulicheren" Licht der Sonne zur Mittagszeit.

Deshalb erfolgt bei elektronischen Medien ein Weißabgleich, da die Maschinen das schwankende natürliche Tageslicht (Gegen Mittag tendiert es in Richtung blau, hohe Farbtemperatur, am Nachmittag in Richtung rot, niedrige Farbtemperatur) nicht unterscheiden kann. Wir müssen der Maschine sagen, dass das was wir jetzt sehen, später weiß dargestellt werden soll.

Man spricht dabei auch von Farbumstimmung. Dies hat zur Folge, dass eine in natürlicher Umgebung gemachte Aufnahme bei der Wiedergabe in anderem Umgebungslicht das Ergebnis einen vermeitlichen "Farbstich" aufweist. Dies ist nicht unbedingt ein Fehler in der Aufnahme. Weiterhin ist eine Kontrastierung der Reize zu beobachten. rotes und grünblaues bzw. violettes und gelbes Licht haben einen gegensätzlichen Erregungseffekt. Betrachtet wann z.B. für ca. 30 Sekunden eine farbige Fläche und schaut dann auf eine weiße Fläche, so erscheinen die Komplementärfarbe für kurze Momente. Dies ist jedem Beleuchter beim justieren einer Hotspotlampe aus dem Schwarz-Weiß Bereich bekannt. Nachdem er zur Justage des Leuchtmittels lange den Hot Spot Lichtfleck betrachtet hat und die Lampe abschaltet, so sieht er ein "Lichtloch" an der weißen Wand in der Richtung in der er schaut. Auf dem selben physiologischen Ursachen beruht die Gegebenheit, bei der ein grauer Gegenstand in weißer Umgebung grauer und in Dunkler Umgebung weißer erscheint.

Bis Wellenlänge (nm)

425

 

460

 

495

 

520

 

550

 

575

 

600

 

625

 

700

 

780

 

keine spektrale Farbe

 

Grundlagen des Farbsehens

Ein gelungenes Lightdesign basiert auch von der Art und Qualität der verwendeten Farben. So ist zum Beispiel für jeden das rot von Ferrari bewusst oder unterbewusst im Gedächtnis eingebrannt. Gefühle, Emotionen die in einer Theatersequenz oder Industriepräsentation vermittelt werden sollen, basieren auf exakten Farbmustern. So verwundert es nicht, dass gute Lightdesigner, Movinglights aufgrund Ihrer Farbmöglich-keiten anfordern.

Ihre größte Anzahl ist im Zentrum der Netzhaut, dort wo wir unser Bild fixieren und scharf sehen. Die vierte Sinneszelle im Auge sind die Stäbchen, deren Anzahl außerhalb des Zentrums ihre größte Verbreitung haben. Die Stäbchen sind viel lichtempfindlicher als die Zäpfchen, erlauben aber, aufgrund Ihrer Empfindlichkeit über das gesamte Lichtspektrum von ca. 400 bis 750 nm Wellenlänge, das Schwarz - Weis sehen auch bei sehr niedrigen Lichtstärken. Ihre größte Empfindlichkeit haben Stäbchen bei 507 nm (Die größte Empfindlichkeit beim Farbsehen liegt bei 555 nm), so dass im Dunkeln Raum grünblaues Licht als relativ hell erkannt wird und rot am dunkelsten erscheint.

Man unterscheidet zwischen Tages-, Dämmerung- und Nachtsehen. Die Grenze zwischen Tagessehen (photopisches Sehen) und Dämmerungssehen (mesopisches Sehen) liegt bei L = 10 cd/m². Die Grenze zwischen Dämmerungssehen und Nachtsehen (skotopiische Sehen) liegt bei L = 0,001 cd/m². Das Nachtsehvermögen der Stäbchen erklärt auch den Volksmund "Nachts sind alle Katzen grau", da die drei Zäpfchentypen keine Informationen ihrer speziellen Wellenlängenempfindlichkeit von Violett bis Blau, grün oder gelb bis rot liefern können.

Lichtfarbe

Von Wellenlänge (nm)

Violett

400

 

Ultramarin

425

 

Eisblau

460

 

Blau - Grün (Cyan)

495

 

Grün

520

 

Gelb - Grün

550

 

Gelb

575

 

Orange

600

 

Hellrot

625

 

Dunkelrot

700

 

Purpur (Magenta)

Licht, ein schmales Band der Elektromag. Wellen.

Die Farbe ist eine Interpretation unseres Gehirns auf die Wahrnehmung dreier Sinneszellen im Auge, den Zäpfchen, die ihre größte Empfindlichkeit bei 425 nm, 535 nm und 565 nm aufweisen.

Leider nimmt aufgrund der eben beschriebenen Verteilung der Stäbchen auf der Netzhaut dabei die Sehschärfe gegenüber dem Farbsehen ab. Weiterhin werden durch die Augenlinse die verschiedenen Wellenlängen unterschiedlich stark gebrochen. Deshalb hat der Mensch bei monochromatischem Licht eine deutlich höhere Sehschärfe als bei Licht in einem größeren Wellenbereich. Dies ist auch ein Grund weshalb bei Gefahrenstellen wie z.B. Kreuzungspunkten an Verkehrswegen gerne Linienstrahler wie die Niederdruck Natriumdampflampe eingesetzt wurden. Mit ihrer Lichtemission um die 580 nm (Gelb) ermöglicht sie ein sehr scharfes Sehen, wobei zusätzlich bei nur einer emittierten Linie auch der Effekt der unterschiedlichen Brechung von kurzen und langen Wellenlängen an der Augenlinse, ebenfalls kein Schärfeverlust auftritt.

Das heißt, dass für farbige Inszenierung eine bestimmte Lichtstärke Grundvorraussetzung ist, um nicht im Grau zu versinken. Hier ist insbesondere  Achitekturbeleuchtung mit großen Flächen und Abständen der Wirkungsgrad und die Leistung eines Movinglights gefragt. Aber viel Licht bringt auch viel Sehfarbstoffmolekühle zum Zerfall. Dabei sinkt die Konzentration bis sich wieder neue Molekühle aufgebaut haben. Bis dahin sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lichtphoton ein Molekül trifft, das einen Reiz weiterleiten kann. Deshalb ist bei geringerer Beleuchtungsstärke die Sehstoffkonzentration größer und damit die Empfindlichkeit größer. Der Chemische Prozess des Alkohols Retinol (Vitamin A1) für die Umwandlung zu einem Nervenimpuls liegt bei ca. 1 ms., während das Auge zur Anpassung an momentane Lichtverhältnisse von einem Extrem wie Betrachtung des Sternenhimmels bis zu Sonnenstrahlung auf Gletscherbergen ca. 30 Minuten benötigt. Diese Anpassung kann man durch einen vorgezogenen Einlaß in den dunkleren Bühnenraum an hellen Sonnentagen Rechnung tragen, oder im Gegenteil bewusst durch Blindereinsatz ausnutzen. Die Überbeanspruchung des Auges wird auch als Blenden empfunden und fängt ca. bei 31500 Lux an. Der Bereich des "besten" Sehen beginnt bei ca. 630 Lux.

 

 

Quelle: DTV-Atlas der Physiologie.

Quelle: DTV-Atlas der Physiologie.

Quelle: DTV-Atlas der Physiologie.

Quelle: DTV-Atlas der Physiologie.

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